Wandern auf La Palma

Wandern, La Palma

Die schönsten Wanderungen auf La Palma: Natur pur auf der Isla Bonita

La Palma ist die grünste der Kanarischen Inseln – und zugleich eine der wildesten. Vulkane, Lorbeerwälder, tiefe Schluchten und atemberaubende Küstenblicke: Wer gerne wandert, wird diese Insel lieben.

Wandern auf La Palma: So funktioniert das Wegenetz

La Palma verfügt über ein hervorragend ausgeschildertes Wanderwegenetz mit über 1.000 km gepflegten Pfaden. Alle offiziellen Wege sind farbig markiert und nummeriert:

  • GR (Gran Recorrido – rot-weiß): Lange Strecken über die ganze Insel
  • PR (Pequeño Recorrido – gelb-weiß): Mittellange Wanderungen (5 – 25 km)
  • SL (Sendero Local – grün-weiß): Kurze, lokale Wege, oft Zubringer oder Rundwege

Die Wege sind gut beschildert mit Wegweisern, Farbmarkierungen an Steinen und Bäumen sowie Informationstafeln an Startpunkten.

Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei der eindrucksvollsten Touren vor:

Die berühmte Vulkanroute im Süden und die Lorbeerwald-Wanderung durch Los Tilos im Norden. Beide gehören zu den Highlights eines jeden Wanderurlaubs auf La Palma – aus völlig unterschiedlichen Gründen.

1. Vulkanroute (GR 131 – Teilabschnitt El Pilar bis Fuencaliente)

Übersicht:

  • Start: Refugio El Pilar (El Paso)
  • Ziel: Los Canarios (Fuencaliente)
  • Länge: ca. 17,5 km
  • Höhenmeter: ca. 500 m bergauf / ca. 1.200 m bergab
  • Dauer: ca. 6 – 7 Stunden
  • Markierung: GR 131 (rot-weiß)

Wegverlauf & Highlights:

Die Vulkanroute beginnt am Refugio El Pilar, einem Picknickplatz in rund 1.450 m Höhe, mitten im Kiefernwald oberhalb von El Paso.

Von hier aus führt der Weg sanft ansteigend durch den Kiefernwald, bis sich nach kurzer Zeit die Landschaft sichtbar verändert: Der Wald lichtet sich, der Boden wird schwarz und der erste Vulkan taucht auf – der Hoyo Negro, ein tiefer, schwarzer Krater aus dem Ausbruch von 1949.

Im weiteren Verlauf verläuft der Pfad entlang des Bergkamms, mit spektakulären Ausblicken auf beide Küsten: rechts der Atlantik und die Westseite der Insel, links der Blick auf die Ostseite. Es geht vorbei an weiteren Kratern, darunter der beeindruckende Vulkan San Juan, dessen Lavafelder tief ins Tal bei Las Manchas reichten.

Etwa auf halber Strecke wird das Gelände zunehmend offener, die Vegetation weicht vollständig der kargen, fast außerirdisch wirkenden Vulkanlandschaft. Besonders eindrucksvoll ist der Vulkan Martín, mit seinem rostroten Hang und dem weit verzweigten Aschefeld. Wer mag, kann einen kurzen Abstecher hinauf zum Kraterrand machen – der Rundumblick ist spektakulär.

Von hier aus beginnt der lange Abstieg in Richtung Süden. Der Weg führt durch lose Asche und Lavafelder, vorbei an jungen Kiefern, die sich langsam in der schwarzen Erde ausbreiten. Besonders bei Sonnenschein entsteht ein beeindruckendes Farbspiel aus hellem Himmel, dunklem Boden und grünem Bewuchs. Am Ende erreichen Sie den Ort Los Canarios.

Was mitnehmen:

  • 2 – 3 Liter Wasser (keine Trinkstationen unterwegs!)
  • Sonnenschutz, Mütze
  • Feste Wanderschuhe
  • evtl. Wanderstöcke
  • Wegproviant

2. Los Tilos Wasserfall & Lorbeerwald

Übersicht:

  • Start: Casa del Monte (Taxi vom Besucherzentrum Los Tilos)
  • Ziel: Besucherzentrum Los Tilos
  • Länge: ca. 12 km
  • Höhenmeter: ca. 200 m bergauf / ca. 1.100 m bergab
  • Dauer: 5 – 6 Stunden
  • Markierung: weiß-gelb

Wegverlauf & Highlights:

Die Tour beginnt bei der Casa del Monte, einer kleinen Pumpstation im Quellgebiet von Marcos y Cordero. Von hier aus führt der schmale Pfad zunächst leicht bergab, dann entlang eines Wasserkanals. Der Weg ist stellenweise schmal, teilweise ausgesetzt und mit Drahtseilen gesichert – nichts für Menschen mit starker Höhenangst, aber technisch gut machbar.

Bald folgt das erste besondere Highlight der Tour: der erste von insgesamt 13 Tunneln. Die Tunnel sind zwischen 20 und 400 Meter lang. Einige haben niedrige Decken oder sind feucht – daher sind eine gute Taschenlampe oder Stirnlampe sowie ein wasserdichter Rucksack empfehlenswert.

Zwischen den Tunneln verläuft der Weg weiter entlang des Kanals. Sie wandern durch üppige Vegetation, vorbei an Farnen, Moose und uralten Lorbeerbäumen. Immer wieder öffnen sich die Blicke in die tief eingeschnittenen Schluchten. Die feuchte, kühle Luft und das konstante Plätschern des Wassers verleihen dieser Tour einen fast mystischen Charakter.

Nach dem letzten Tunnel beginnt der Abstieg hinunter ins Tal. Der Weg führt nun in Serpentinen durch dichten Nebelwald – der Boden ist oft feucht und rutschig, daher sind gute Wanderschuhe mit Profil Pflicht. Mit jedem Höhenmeter wird der Wald dichter und grüner. Schließlich erreichst du das Besucherzentrum von Los Tilos, eingebettet zwischen hohen Steilwänden und uralten Lorbeerbäumen.

Was mitnehmen:

  • Stirn- oder Taschenlampe
  • Wanderschuhe mit gutem Profil (feuchte Wege!)
  • Regenschutz
  • Wegproviant

Noch ein paar Tipps für das Wandern auf La Palma:

  • Immer genügend Wasser und Sonnenschutz mitnehmen – auch in bewaldeten Zonen.
  • Viele Routen sind keine Rundwege – plane ggf. einen Transfer oder Rückweg ein.
  • Apps wie Komoot helfen bei der Orientierung.
  • Die Webseite von Senderos de La Palma informiert über aktuelle Sperrungen.
  • Wanderstöcke sind besonders auf den Vulkangestein-Strecken hilfreich.

Fazit: Wandern auf La Palma ist vielseitig, wild und wunderschön

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